Hein Hoop
Hein Hoop war ein ungebrochenes Unikum. In seiner Galerie „Kinsky“ an der Eidermündung trafen wir uns häufig zu eigentümlichen Grillfeten. Hinter seiner Galerie hatte er einen riesigen Berg an Treibholz aufgeschichtet. Aus den größten Baumstümpfen schnitzte er mit großem Vergnügen noch größere Pimmel. Die ragten überall um das Haus herum in den eiderstädter Himmel, wie um einen Tempel, der einem Phalluskult gewidmet schien. Knut Kiesewetter brachte immer seine Gitarre mit und wir intonierten gemeinsam mit Henning Venske und Hannes Wader die Internationale auf Plattdeutsch. Aus einem nahen Supermarkt hatte Hein Hoop den Einkaufswagen „ausgeliehen“ und mit Grillfleisch jeglicher Art gefüllt, das man ihm wunschgemäß in Papier verpackt hatte. Irgendwann schob er den kompletten Wagen in die Glut, ohne irgendetwas auszupacken, das war ihm zu mühsam. „Wenn die Gummiräder abgebrannt sind, ist das Fleisch gar“, musste als kulinarisches Konzept reichen. Bei einem dieser Festessen entstand die Idee zur allerersten Wattolümpiade. Wir erhofften uns durch diese, als Protestaktion gegen das geplante Eider-Sperrwerk geplante Aktion eine große Medienaufmerksamkeit. Das war eigentlich 1972 der eigentliche Grund für diesen Aufwand. Leander Segebrecht fotografierte damals das ganze Geschehen ohne zu ahnen, dass er damit auch die Dokumente für unsere nachfolgende Wattolümpiade im Watt von Soesmenhusen bei Brunsbüttel schaffen sollte.